Interview: 7 Fragen an Susanne Friede

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1. Sie beschäftigen sich mit Achtsamkeit. Wie erleben Sie Achtsamkeit im Alltag?

Ich versuche Multitasking zu vermeiden und wenn möglich bewusster zu leben. Wie etwa Gedanken und Gefühle bewusster wahrzunehmen und unnötigen Stress durch Planung und Akzeptanz zu reduzieren. Manche Dinge im Leben kann man ruhiger und gelassener angehen.

2. Haben Sie Tipps für mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge?

Sorgen Sie für einen gelungenen Start in den Tag.

Legen Sie kurze Pausen ein.

Planen Sie bewusst Zeit für Entspannung und Entschleunigung.

Benennen oder schreiben Sie Dinge auf, die Ihnen am Tag Freude bereitet haben.

Führen Sie eine Erfolgsliste, keine To-do-Liste. Jede erledigte Aufgabe ist ein kleiner Erfolg.

3. Wie kann man Achtsamkeit in Unternehmen erleben?

Ich nenne das «achtsamkeitsbasierte Verantwortung». Hierbei betrachtet man die Unternehmens-, die Werte- und die Führungskultur sowie das Verständnis für die Mitarbeitenden innerhalb eines Unternehmens. Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt der Mensch-Mensch. Wie hat er sich verändert? Welche seiner Bedürfnisse und Wünsche bleiben gleich? Unternehmende können Mitarbeitenden Stärke und Stabilität bieten. Das wünschen sich viele Angestellte. So ergibt sich Stabilität, Nahbarkeit, Transparenz und Austausch.

4. Was heisst für Sie erfolgreich zu sein?

Ehrlich und authentisch zu sein. Zu seinen Werten zu stehen und voller Begeisterung und Motivation den eigenen Weg zu gehen. Auch unterstützende Menschen und wohlwollende Weggefährten sind wichtig, um erfolgreich zu sein. In dem Zusammenhang möchte ich ein Zitat von Willy Meurer anführen: «Tu, was du liebst. Wenn du nicht tun kannst, was du liebst, dann liebe was du tust. Und dann tust du ja das, was du liebst.»

5. Stressbewältigung ist in aller Munde. Was erleben Sie in ihrer Arbeit?

Das ist ein wichtiges Thema. Ich denke, wir sollten oft genauer hinschauen: Was stresst uns? Und wir sollten ehrlich zu uns selbst sein. Kann man Situationen oder Einstellungen verändern? Wenn nicht, dann die Konsequenzen ziehen und Selbstverantwortung und Selbstfürsorge üben. Ein Zitat von Henry Ford spiegelt das sehr gut wider: «Love it, change it or leave it.»

6. Wie entspannen Sie sich?

Ich nutze Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder bin in der Natur unterwegs. Ferner versuche ich, ruhigere Zeiten in mein Leben einzubauen, schreibe und male gerne. «Me Time, Zeit für mich». Kreativität ist wunderbar – der dabei entstehende Flow schafft es, Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen.

7. Wer oder was inspiriert Sie?

Inspiration finde ich in vielen Dingen: Gute Gespräche, angenehme Menschen, Bücher, Fotos, Stille, Natur sowie Dinge, die mich berühren und Tiefe erzeugen. Und ein Ergebnis von Inspiration: Dankbarkeit. «Gedanken der Dankbarkeit sind die Früchte, die unserem Leben eine reiche Ernte bescheren. Wenn du sie pflegst und ihre Wurzeln regelmässig düngst, belohnen sie dich: Denn du ehrst, was war und was ist. So erkennst du die wahre Grösse der Schöpfung.» 

Zur Person
Beraterin und Coach

Susanne Friede ist dipl. Betriebswirtin (BA), zertifizierter Coach, integraler Mentalcoach, Entspannungstrainerin, Beraterin und Trainerin für Achtsamkeit. Nach über 30 Jahren in einem grossen Handelsunternehmen hat sie im Jahr 2019 ihr eigenes Unternehmen gegründet. Susanne Friede ((Link: https://susanne-friede.de)) bietet Einzelcoachings, Seminare und Kurse an. Ferner gibt sie Vorträge und Lesungen zu Stressmanagement, Achtsamkeit und Burnout-Prävention. Gerade für Führungskräfte sind die Themen Persönlichkeitsentwicklung und Führungserfolg wichtig. Daneben doziert sie an der IHK Schopfheim. Im Jahr 2018 hat sie das Buch «Inspiration an das Leben» veröffentlicht.